Tipps für Busreisen

Dienstag, 15. Oktober 2013 - Eingestellt von Roadrunner um 11:33
Es gibt so ein paar Dinge auf einer Busreise die man beachten kann (natürlich nicht muss) um die Busreise möglichst angenehm zu gestalten. Die alten Hasen mit langjährigen Erfahrung in Sachen Busreisen kennen die Tipps wahrscheinlich, aber für alle andere hier eine kleine Aufzählung mit Tipps und Tricks für Busreisende.

Gepäck 

Gepäck im Bus
Gepäck auf einer Busreise (Quelle: Flickr blmurch)
Das Gepäck sollte immer aufgeteilt werden in Handgepäck und anderes Gepäck. Zwei Gepäckstücke, also ein großer Koffer für den Gepäckraum des Reisebusses und eine kleine Tasche oder auch ein Rucksack für den Fahrgastraum. Zwar kann der Busfahrer während der Pause theoretisch auch den Gepäckraum öffnen, nur ist das wohl nicht so gerne gesehen auf der Busreise. Alles Gepäck muss umgeschlichtet werden, ergo die Fahrt verzögert sich. Wer also schlau packt, erspart sich selbst, dem Busfahrer und natürlich den Mitreisenden auf der Busreise einiges an Ärger und Nerven. Ins Handgepäck kommen alle Dinge die man auf einer durchaus auch längeren Fahrt brauchen kann. Lesestoff, Snacks (hier eignet sich besonders Rohkost und Obst, aber auch die bekannten Riegel von einschlägigen Marken. Nicht so geeignet sind Chips in Tüten und anderes sehr bröseliges Knabberzeug), eine kleine Falsche Getränk (normalerweise hat auch der Busfahrer etwas an Bord, jedoch vielleicht nicht unbedingt etwas für den persönlichen Geschmack). Heutzutage natürlich unverzichtbar sind Smartphone und Kopfhöhrer, eventuell sogar Tablet. Ich denke in Zukunft wird sich auf Busreisen, wie auch schon im Flugzeug, ein Wandel zum Personal Entertainment hin vollziehen. Jeder muss sich selbst um seine Unterhaltung kümmern. Nur hochpreisige Busreisen werden Leih Tablets mit Medieninhalten zur Verfügung stellen bzw Bildschirme wie im Flugzeug in die Rückenlehnen des Vordermanns einbauen. Ich begrüße das ehrlich gesagt, da dann jeder selbst den Film sehen kann, den er gerne sehen möchte. Alle andere werden davon nicht gestört. Daraus ergibt sich natürlich auf längeren Fahrten natürlich auch die Notwendigkeit von Steckdosen an Bord des Reisebusses bzw. Akkupacks für die Reisenden.

Also noch einmal zusammenfassend für das Handgepäck:

  • Reiseunterlagen
  • Getränk
  • Snacks
  • Medikamente (falls nötig)
  • eventuell Wohlfühlpullover, Kissen/Nackrenrolle, Schlafmaske, Oropax, kleine Decke (wird zum Teil gestellt, abhängig von Veranstalter) 
  • Unterhaltungsmedien (analog oder digital und dazugehörige Kopfhöhrer, Ladegerät, Zusätzlicher Akku, etc.)


Sitzplatzwahl auf der Busreise

Der Reisebus ist doch gar nicht so groß, dass es einen unterschied machen würde, mag sich so mancher denken. Falsch gedacht! Denn es gibt sehr wohl unterschiede bei der Sitzplatzwahl im Reisebus. So ist die Mitte am stabilsten und sollte deshalb von Menschen mit schwachem Magen bevorzugt werden - hier wackelt es am wenigsten! Alle anderen haben freie Sitzplatzwahl (manche Veranstalter ermöglichen Sitzplatzwahl). Der hintere Teile ist oft kommunikativer, der vordere Teil des Busses bietet während der Busreise die bessere Aussicht aus dem Fenster. Toll ist natürlich die erste Reihe in einem Doppeldecker. Die Reihe nach dem hinteren Ausgang und der Toilette hat viel Beinfreiheit und eine Ablage, statt einem kleinen Klapptisch. Hier hat man zwar mehr Platz, muss aber unter Umständen auch mit den unangenehmen Gerüchen der Toilette vorlieb nehmen - aber no risk, no fun ;) Wenn der Bus noch 2-4 Bildschirme an der Decke befestigt hat und dort auch Inhalte gezeigt werden, kann natürlich der Sitzplatz auch daran ausgerichtet werden. Hier ist normalerweise die "Klo-Ausgang-Reihe" auch sehr gut was die Sicht angeht!

Pausen 

Normalerweise machen die Busse trotz Toilette an Bord genügend Pausen. Zum einen um den Busfahrer zu entlasten und um dessen Lenkzeiten einzuhalten, zum anderen um die Fahrgäste bei Laune zu halten. Gerade bei älteren Fahrgästen ist regelmäßiges Aufstehen wichtig für die Gesundheit. Aber auch jüngeren Menschen kann Bewegung auf der Busreise nicht schaden! Man sollte immer darauf achten wo der Bus steht, damit man ihn nach der Pause auch wieder findet. Auch sollte man sich genau merken, wann es weiter geht. Wer zu spät kommt hängt bei rigorosem Fahrer auf der Raststätte fest und kann zum Ziel trampen ;) Auch sollte darauf geachtet werden in den richtigen Bus einzusteigen. Wertsachen mitnehmen. Die Toiletten auf den Raststätten sind meist kostenpflichtig (aber dafür sauber) und seine Wertsachen sollte man in keinem Fall dem Schicksal überlassen - das erspart eine Menge ärger, falls im unwahrscheinlichen Falle doch etwas passieren sollte!

Rechte auf der Busreise

In Deutschland haben Reisende bei einer Busreise Anspruch auf Erstattung des Fahrpreises ab einer Verspätung von zwei Stunden. Dies gilt allerdings eher für den Linienverkehr und nicht für eine pauschale Busreise. Hier sollte gegebenenfalls mit dem Reiseveranstalter Rücksprache gehalten werden (Alle Infos zu Rechten von Reisenden mit den verschiedenen Verkehrsmitteln gibt dieser SZ Artikel).




Eine Reisebericht zum Oktoberfest

Montag, 7. Oktober 2013 - Eingestellt von Roadrunner um 10:38
"Wiesn", "Oktoberfest" oder "German beer festival"... alles Namen für das größte Volksfest der Welt. Jedes Jahr Ende September / Anfang Oktober findet in München auf der Theresienwiese das Oktoberfest statt. Nicht nur bei Bayern beliebt, sondern bei unzähligen Menschen aus der ganzen Welt.

Oktoberfest (Bildquelle: Flickr  digital cat )
Oktoberfest (Bildquelle: Flickr  digital cat 
Auch ich habe mich dieses Jahr das erste mal aufs Oktoberfest begeben. Eigentlich bin ich kein Bierzelt Fan, aber besonders meine Freunde aus Bayern liegen mir seit Jahren in den Ohren, dass man zumindest einmal auf der "Wiesn" gewesen sein muss. Also gut, ich habe mich breitschlagen lassen und bin natürlich mit einer Busreisegruppe nach München gefahren.

Vorher habe ich mich ein wenig schlau gemacht. Die Wiesn ist so gut wie immer sehr voll. Auch unter der Woche. Von Australiern, Amerikanern, Kanadiern bis hin zu unseren europäischen Nachbarn. Trotzdem sollte man beispielsweise das zweite Wochenende meiden, da hier traditionell das Italienerwochenende stattfindet. Tausende Italiener machen die Bayernmetropole dann zur italienischen Außenstelle und es wird so richtig voll!

Aus diesem Grund haben wir uns für das dritte und letzte Wiesnwochenende entschieden. Natürlich haben wir uns für eine Busreise entschieden, wer will schon nach einem stark alkoholischen Wochenende noch ewig Auto fahren! Pluspunkt der Busreise: ein reservierter Tisch im Schützenzelt. Denn auch an einen Tisch zu kommen ist, außer man möchte um 8 vor dem Zelt anstehen, unter Umständen nicht so einfach! Soweit so gut. Der übliche Ablauf. Anfahrt mit dem Reisebus Freitag Nacht, Unterbringung in einem Hotel in "zentrumsnähe", Reservierung im Zelt, 2. Tag zur freien Verfügung und Rückfahrt am Sonntag Abend (das Hotel war nicht ganz im Zentrum, aber gut an den ÖPNV von München angebunden. Etwa 20 Minuten zur U-Bahn Haltestelle Theresienwiese mit einem Umstieg am Hauptbahnhof). Eine typische Busreise eben!

In den letzten Jahren hat man viel über das Oktoberfest gehört. Gutes und Schlechtes. Das Oktoberfest sei eigentlich nur noch Schauplatz eines australischen Alkohol-Exzesses, steigende Bierpreise, aber auch allgemeinere Themen wie die Rückbesinnung auf Tradition im Sinne von einem Trachtenboom (aber auch deren Kommerzialisierung etc.). Dieses Jahr hat die Maß Bier 9,80€ gekostet. Stolzer Preis für den man eigentlich auch schon fast einen Kasten Bier im Getränkemarkt bekommen würde! Aber bekanntlich ist es ja die Atmosphäre, die unbezahlbar ist.

Tatsächlich war ich beeindruckt. Die Zelte, nicht zu vergleichen mit Plastik/Stahl Zelten von anderen Volksfesten, sind wunderschön geschmückt und man fühlt sich sehr wohl. Eigentlich haben die "Zelte" mit dem was man sich unter einem  Zelt vorstellt nichts mehr gemein. Eher mit Hallen. Der Geräuschpegel ist sehr laut, jedoch kommt man ja auch nicht für einen gepflegten Plausch auf das Oktoberfest. Knackpunkt ist aber wie gesagt die Stimmung.

Bei der Busreise mit reserviertem Tisch war klar, dass wir bezüglich der Stimmung auf unsere Mitreisenden angewiesen waren. Wir hatten Glück, denn alle an unserem Tisch waren relativ ähnlich gepolt und haben den Wiesnbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Wie bereits erwähnt... ich bin kein Fan von Bierzelten und schon gleich nicht von Partymusik à la "Joana", "Das Rote Pferd" und Dergleichen. Nach der zweiten Maß allerdings läuft auch das locker von den Lippen und alle stehen johlend auf den Bänken und schunkeln. Eine ganz andere Welt in die man auf dem Oktoberfest eintauchen kann. Je später der Tag desto höher sollte auch der Alkoholpegel sein. Denn das Oktoberfest gleicht einem Exzess. Der Geruch von Schweiß, Bier und Brathähnchen vermischen sich allmählich und ich glaube nüchtern wäre diese Mischung nicht zu ertragen. Immer mehr Alkoholleichen sind unter den Tischen zu finden.

Fazit: Die Busreise zum Oktoberfest war unverhofft ein voller Erfolg. Die Stimmung auf dem Oktoberfest, was durchaus anders ist als andere Volksfeste, ist der Wahnsinn. Tatsächlich sollte das jeder einmal erlebt haben! Die Preise sind unverschämt, aber wenn man nicht aus München kommt, macht man das ja auch nicht jeden Tag. 100€ aufwärts sollte man für einen ganzen Tag auf der Wiesn auf jeden Fall einplanen. Besonders die Preise für alkoholfreie Getränke sind fast noch unverschämter als die Preise für das Bier. Ein halber Liter Limonade für knappe 6€ ist dann irgendwie doch nicht mehr gerechtfertigt!